Kaum wird das Wetter wieder ein bisschen schöner in unseren Breitengraden, liefert sich die Presse, wie gleichgeschaltet, ein unermüdliches Wettrennen um den Grillhype, mit den immergleichen, unsäglich dümmlichen Grillartikeln - klar, die alljährlichen Grilltipps bringen Traffic und Leser.
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Hinrichtungsopfer am Grill. Foto: TS / pixelio.de |
Die "Süddeutsche Zeitung" macht zur Abwechslung - zwischen all den unkritischen Grilltipps der Gossenblätter - auch mal auf die "Folgen der Fleischeslust" aufmerksam: "Während manch einer schon seinen Grill für die kommende Saison vorbereitet, warnen Harvard-Mediziner: Wer täglich rotes Fleisch, Wurst oder Schinken isst, verkürzt seine Lebenserwartung deutlich. Fleischmahlzeiten erhöhen das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und verschiedene Krebsleiden." Harvard-Ernährungswissenschaftler Frank Hu rät deshalb, die Finger vom Fleisch zu lassen: "Wer sich hingegen für gesündere Eiweißquellen entscheidet, hat gleich mehrere Vorteile davon und ist weniger gefährdet, chronisch krank zu werden oder gar früh zu sterben", so der Forscher.
Die gesundheitliche Gefährung durch Fleisch ist aber nur ein Aspekt unter vielen anderen. Die meisten Tiere werden unter unsäglichen Bedingungen gehalten und geschlachtet, all das hat nichts mit der Glückliche-Kühe-auf-grünen-Wiesen-Propaganda der verlogenen Fleischindustrie zu tun - interessante Einblicke in die globalen Folgen der Massentierhaltung liefert die Arte-Doku "Nie wieder Fleisch?". Der Fleischkonsum zerstört die Regenwälder, vernichtet Resourcen, beschleunigt den Klimawandel, fördert das Artensterben und verbraucht bis zu 100 Mal mehr Wasser als eine vegetarische Ernährung.
Wer dieser Tage durch die Buchhandlungen geht, kann allerdings auch ein anderes Bild sehen, als das von den Medien vorrangig propagierte. Die Kochbuch-Abteilung wird inzwischen immer mehr geprägt von verschiedenen vegetarischen und sogar veganen Koch- und auch Grillbüchern. Ist hier etwa eine Trendwende hin zu einer bewussteren Lebensweise im Anmarsch? Zumindest werden auch die fleischlastigen Grilltipps der Zeitungen immer mehr um vegetarische Rezepte ergänzt. Damit Grillen aber irgenwann ganz ohne den furchtbaren Gestank verbrannter Tierleichen möglich ist, muss noch einiges an Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Wer aufs Fleisch beim Grillen verzichtet muss sich nicht auf Kartoffeln in Alufolie beschränken. Es gibt unzählige Möglichkeiten jenseits von Wurst und Steak. Hier ein paar Anregungen für tierfreundliche Grillaktivitäten:
http://www.peta.de/vegangrillen
http://www.vgt.ch/doc/rezepte/grill-rezepte.htm
http://www.vegetarisch-grillen.de/
http://www.brigitte.de/figur/ernaehrung/gesund-bio/grillen-rezepte-vegetarisch-569155/
http://www.vegetarier-grill.de/
http://www.veggieportal.de/vegetarisch-grillen/
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