Sonntag, 19. August 2012

Das Ende des Schlachtens?

Steaks aus Biotinte mit dem 3D-Drucker - das US-Unternehmen Modern Meadow plant nichts Geringeres, als die Revolutionierung der Fleischindustrie. Die Methode würde das grausame Schlachten überflüssig machen und Ressourcen schonen.

Ist Tiermord bald Geschichte? Foto: Stefan Schneider/pixelio
 Mit der Technik des Bioprinting will die Firma essbares Fleisch und Leder aus lebenden Zellen erzeugen.  Ein 3D-Drucker verhilft dem Gewebe zu einer festen Konsistenz. In einem Bioreaktor soll das Gewebe anschließend zu einem fertigen Produkt reifen. Hinter der Firma stehen Gabor und Andras Forgacs, die bereits die Bioprinting-Firma Organovo ins Leben gerufen haben. Organovo produziert organisches Gewebe für medizinische Zwecke, wie zum Beispiel Transplantationen. Andras Forgacs appeliert mit dem Vorhaben an das Gewisssen der Fleischkonsumenten: "Die Verwendung von Ressourcen bei der Herstellung eines Hamburgers ist eine Umweltkatastrophe", sagte Forgacs dem Newsportal Cnet. Die Produktion von Fleisch aus Biotinte würde außerdem verhindern, dass Tiere in Massenhaltung leiden und sterben müssten.

Wie umweltschädlich die Produktion von Fleisch ist, wird erneut in einer Studie deutlich, die das Journal of Animal Science veröffentlicht hat: Demnach werden für einen Hamburger aus 125 Gramm drei Kilo Fleisch, 200 Liter Wasser, sieben Qaudratmeter Land und über 40 Kilogramm Kohlendioxid verbraucht. Das entspricht einer Autofahrt von rund 200 Kilometern. Die 3D-Druck-Methode würde hingegen eine deutlich bessere Ökobilanz ermöglichen: Informationen des Guardian zufolge, werden bei der Herstellung von Loaborfleisch 96 Prozent weniger Treibhausgase und 55 Prozent weniger Energie verbraucht.

Untersützung soll von der Stiftung des Milliardärs Peter Thiel im Rahmen des Programms Breakout Labs kommen, der das Projekt mit 350.000 US-Dollar vornantreiben will. "Modern Meadow kombiniert regenerative Medizin mit dem 3D-Druck, um sich eine wirtschaftliche und mitfühlende Lösung für ein globales Problem vorzustellen", begründete Lindy Fishburne, die Leiterin von Breakout-Labs die Unterstützung: "Wir hoffen, unsere Unterstützung wird sie durch das frühe Entwicklungsstadium bringen, damit sie ihre spannende Vision umsetzen können." Werden Schlächter also bald arbeitslos? Hoffen wir´s.



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