Montag, 21. Oktober 2013

Stoppt Tierversuche in Europa - der Countdown läuft!

Tierversuche gehören zu den größten Schandflecken der Menschheit. Sie sind nicht nur grausam - auch ihre Sinnlosigkeit für den Menschen ist längst belegt, da sich Mensch und Tier eben doch zu sehr unterscheiden. "Schluss mit der Vivisektion, dieser Schande für Europa", fordert deshalb die Europäische Bürgerinitiative STOP VIVISECTION.

Es sind nur noch zehn Tage (Stand 21. Oktober 2013) - bis dahin müssen mindestens eine Million Unterschriften europaweit zustande gekommen sein, damit dieses Ziel eine Chance auf Verwirklichung hat. Aber noch immer fehlen zahlreiche Stimmen. Es wäre in der Tat eine Schande für Europa, das sich gerne als Trutzburg von Demokratie, Aufklärung und Rechtsstaatlichkeit darstellt, wenn nicht einmal dieses Mindestziel erreicht würde.

Also bitte noch fleißig unterschreiben und die Kampagne teilen und weitersagen. Auch wenn der Prozess ein wenig umständlicher als bei sonstigen Petitionen ist, da es sich hier um ein offizielles Instrument der EU handelt - es lohnt sich und dauert auch nur ein paar Minuten. Die Bürgerinitiative stellt eine der wenigen Möglichkeiten dar, sich auf europäischer Ebene direktdemokratisch zu beteiligen und sollte daher auch von möglichst vielen Menschen genutzt werden. Geben wir denen eine Stimme, die nicht für sich selbst sprechen können und befreien wir sie von ihrem sinnlosen Leid: 
Hier geht's zur Online-Petition STOP VIVISECTION. Alle EU-Bürger können sich daran beteiligen. 

Die Forderung der Bürgerinitiative im Wortlaut:
"Drängen wir die Europäischen Kommission, die Richtlinie 2010/63/EU zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere außer Kraft zu setzen und einen neuen Vorschlag zu unterbreiten, der auf der Abschaffung der Tierversuche beruht und stattdessen - in der biomedizinischen und toxikologischen Forschung - verbindlich den Einsatz von Daten vorschreibt, die direkte Relevanz für den Menschen haben."

Unter dem Motto "Medizinischer Fortschritt ist wichtig - Tierversuche sind der falsche Weg" setzt sich der Verein "Ärzte gegen Tierversuche" aus ethischen, medizinischen und wissenschaftlichen Gründen schon seit langem für eine Abschaffung von Tierversuchen ein. Zuletzt hat sich die Vereinigung als erste deutsche Partnerorganisation mit Cruelty Free International (CFI)  zusammengeschlossen, einer weltweit agierenden Organisation, die dich zum Ziel gesetzt hat, ein globales Verbot von Kosmetik-Tierversuchen zu erreichen. Am 11. März 2013 ist die letzte Stufe der europaweiten Verbots für Kosmetik-Tierversuche in Kraft getreten - und damit ein wichtiger Etappensieg erreicht worden. Aber in den meisten Ländern der Welt sind Tierversuche leider nach wie vor erlaubt - und werden teilweise sogar gefordert. 

In einem eindrucksvollen animierten Aufklärungsvideo veranschaulichen die "Ärzte gegen Tierversuche" die Sinnlosigkeit von Tierversuchen: 

Unsinn Tierversuch





Genauso vermeidbar wie Tierversuche wäre auch der Konsum von Fleisch: 250 Millionen Tonnen Fleisch verzehrt die Menschheit jährlich. Das bedeutet unermessliches Leid für die Tiere, die ihr kurzes Leben unter unvorstellbar grausamen Bedingungen fristen müssen. Aber auch die Folgen für Umwelt und Menschen sind drastisch. Der Dokumentarfilm "Akte Fleisch" klärt über die globalen Auswirkungen des nach wie vor zunehmenden Fleischkonsums auf.

Freitag, 4. Oktober 2013

Oktoberfest 2013 - ein Paradigmenwechsel?

Auf dem "größten Fest der Welt" werden in München nicht nur Jahr für Jahr Unmengen an Bier getrunken, sondern auch unzählige Ochsen, Hähnchen und weitere Tiere konsumiert. Eine fleischlastige Ernährung , so scheint es, ist mit der bayerischen Kultur, und somit auch mit der "Wiesn", untrennbar verbunden. Regiert hier doch seit einer gefühlten Ewigkeit die konservative CSU - Partei der Fleisch- und Massentierhaltungslobby - zu deren Anhängern sich auch der Vegetarierhasser und Wurstfabrikant Uli Hoeneß zählt.

Doch die immer zahlreicher werdende Gruppe von Menschen, die bei Tierleid und Massentierhaltung nicht mehr mitmachen wollen, hat mit ihren Argumenten nun auch das große Fest der lederhosentragenden Fleischfresserei erreicht: Erstmals werden auf dem Oktoberfest 2013 vegane Speisen angeboten. Es sieht so aus, als hätte die Überzeugungsarbeit zahlreicher Tierrechtsorganisationen, die sich zum Oktoberfest 2012 auf dem Marienplatz zum "Wiesn Meat Out" versammelt hatten, um über das Leid der Tiere durch die Fleischindustrie aufzuklären, erste Früchte getragen hat.

Bislang mussten sich vegane Wiesngänger mit gebrannten Mandeln, Radi und Brezn zufrieden geben. Aber dieses Jahr gibt es im Herzkasperzelt auf der "Oiden Wiesn" erstmals auch vegane Käsespätzle, Salat mit gebratenem Gemüse oder veganen Apfelkuchen. Initiator der Neuerung ist Lorenz Hocke, der in dem veganen Münchner Restaurant Max Pett kocht. Er ist der Sohn des Besitzers von dem Herzkasperzelt. Als er seinem Vater vorschlug, vegane Speisen anzubieten, sei dieser sofort einverstanden gewesen, schreibt die taz:  Immer wieder gebe es große Gruppenreservierungen, manchmal von 150 bis 200 Personen. "Da kann man davon ausgehen, dass auch Veganer dabei sind", so sein Argument: "ich bin Gastwirt, warum soll ich dieser Kundschaft nicht auch was Ordentliches anbieten". 

Und auch ein zweites Festzelt bietet nun erstmals ein veganes Essen an: Im Ammerzelt gibt es Bio-Hühner-Frikassee aus Sojaschnitzel mit Spargel, Kapern, Erbsen und Reis. "Unsere veganen Wiesngäste können sich ihre Verpflegung doch nicht in der Tupperschüssel mitbringen", meint Geschäftsführerin Claudia Trott. Jetzt nimmt also auch der Mainstream die Veganer als zahlende Zielgruppe wahr. Bleibt zu hoffen, dass diese Zielgruppe mit den  neuen Angeboten weiter wächst und die der Fleischesser immer kleiner wird. Letzes Jahr spuckte Wiesn-Wirte-Sprecher Toni Roiderer noch ganz andere Töne: "Fleisch ist mein Gemüse. Ich komme aus einer Metzgerfamilie und mein Vater hat schon immer gesagt: Bua, Fleisch ist das beste Gemüse. Ich mische mich ja auch nicht ein, wenn die Vegetarier dem Vieh das Futter wegessen." Ob er dieses Jahr sein Fähnchen nach einem anderen Wind dreht und ein Loblied auf die fleischfreie Ernährung singt? Immerhin sind ja auch Veganer zahlende Gäste, und sie werden immer mehr…